Niederwinkel
In einer Urkunde von 1254, das Remser Kloster betreffend, werden als Zeugen die Pfarrer aus "Winkel" und "Cophungen" erwähnt. Damit wird die Existenz des Dorfes Niederwinkel und einer Kirche bestätigt. Zu dieser Zeit soll in Niederwinkel nur eine kleine Kapelle gestanden haben, die in Form des heutigen Altarraumes noch Bestandteil des Bauwerkes sein dürfte. Andere Aussagen berichten von einer romanischen Saalkirche aus dem 13. Jahrhundert. Bestätigte Quellen oder Datierungen liegen jedoch nicht vor. Eine wesentliche Bauphase wird durch das spätgotisch überstabte Seitenportalgewände aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dokumentiert. Bemerkenswert sind die Kanzel und der Schnitzaltar ( Ende 16. Jh.), unter anderem mit einer Figur der heiligen Barbara, die als Bergbauheilige den Hinweis auf das Revier am Ullersberg bekräftigt. Vor der Reformation war Niederwinkel eine selbstständige Pfarrei, wurde aber in den Jahren um 1560 - 1563 aufgelöst. Seitdem gehört die Gemeinde zur Altstadt von Waldenburg.
Eine Sehenswürdigkeit bei Niederwinkel liegt oberhalb des Wolkenburger Muldenufers, die Segen-Gottes-Zeche. Sie war mit zeitweisen Unterbrechungen von 1749 bis 1837 Gegenstand des Blei- und Silberberghaus. Der Segen-Gottes-Erbstollen wird seit 1985 als Denkmalobjekt für den bereits 1345 begonnenen historischen Silberbergbau auf dem benachbarten Ullersberg ausgebaut. Diesen Stollen betreut die "Arbeitsgemeinschaft Altenbergbau/ Geologie Westsachsen e.V." und möchte das Revier für kommende Generationen bewahren. Der vordere Teil des Erbstollens ist wieder erschlossen und wird für öffentliche Führungen bis in 120 m Tiefe genutzt. Eine Befahrung dauert ca. 30 Minuten.
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